5. Oktober 2025 11:39 · Internet
Mastodon hat in den letzten Monaten für mich einen ganz eigenen Reiz entwickelt.
Ich möchte hier ein paar Tipps für Umsteiger und Neueinsteiger teilen, aber auch meine persönlichen Eindrücke, warum sich Mastodon für mich so besonders anfühlt.
Tipps für Einsteiger
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Sag Hallo mit #neuhier
Wenn du frisch startest, nutze den Hashtag#neuhier
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Damit stellst du dich der Community vor und wirst von anderen leichter entdeckt. Viele Mastonauten scrollen bewusst durch diesen Hashtag, um Neulinge willkommen zu heißen. -
Hashtags sind wichtiger als Followerzahlen
Anders als bei Twitter oder Instagram sind Hashtags das Werkzeug, um Inhalte zu entdecken. Ein paar gezielt verfolgte Themen bringen dir schnell spannende Diskussionen in die Timeline.
→ Folge Hashtags, die wirklich dein Ding sind, und du wirst schnell merken: Mastodon ist mehr „Themen-Café“ als Marktplatz. -
Boost vs. Like
- Ein Boost ist wie ein Retweet – dein Beitrag (oder besser gesagt dein Tröt) wird weitergetragen und erreicht mehr Leute.
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Ein Like (das Herz) ist dagegen wie ein freundliches Schulterklopfen: „Hab ich gesehen, find ich gut.“
Beides hat keinen Einfluss auf irgendwelche Algorithmen – es ist ehrliches Feedback, nicht mehr, nicht weniger. -
Lokale vs. Föderierte Timeline
Die lokale Timeline zeigt dir alle Tröts von Leuten, die auf deiner Instanz sind – quasi dein digitales Dorf oder deine WG.
Die föderierte Timeline ist wie das große Dorffest: dort tauchen alle Beiträge auf, die von verbundenen Instanzen rüberschallen.
Und das Schöne: du kannst jederzeit zwischen beidem hin- und herspringen. -
Content-Warnungen (CW) nutzen
Viele nutzen CWs, um Themen zu strukturieren oder sensible Inhalte zu verstecken. Das macht die Timeline angenehmer – und manchmal auch witzig, wenn hinter einem CW dann nur steht: „Achtung, Katze! 🐱“
Persönliche Eindrücke
Ganz ehrlich: Mastodon erinnert mich ein bisschen an die frühen 2000er.
Damals war das Internet noch ein Ort für echte Communities – Foren, Blogs, ICQ-Listen und Signaturen mit blinkenden GIFs (ja, genau die). Man half sich gegenseitig, diskutierte, und keiner jagte der nächsten Influencer-Krone hinterher.
Klar, auf Instagram hänge auch ich viel zu oft in der Reel-Endlosschleife fest.
Aber auf Mastodon fühlt sich der Konsum wertvoller an: Statt dem millionsten „Fail-Video“ stolpere ich über spannende Tröts, inspirierende Projekte und Diskussionen, die mich wirklich weiterbringen.
Ein Blick nach vorne
Ich spiele mit dem Gedanken, irgendwann eine eigene Instanz zu eröffnen.
Der Grundgedanke der Dezentralisierung im Fediverse begeistert mich: keine zentrale Plattform, die alles kontrolliert, sondern viele kleine Communities, die trotzdem miteinander verbunden sind.
Mastodon ist sicher nicht perfekt, aber es fühlt sich für mich nach einem freundlicheren Internet an – und ganz ehrlich: manchmal auch nach einem Internet, das einfach wieder cool ist.
Fast so, als wären wir alle zurück im Jahr 2003 – nur mit besserem WLAN und weniger ICQ-„Uh-oh!“. 😉